Forschungsprojekte

    Untersuchungen zum Abkalbezeitpunkt bei Vollweidehaltung von Milchkühen

    Steinwidder Andreas, Priv. Doz. Dr.

    Priv. Doz. Dr. Andreas Steinwidder

    Leitung Forschung & Innovation

    Einfluss des Abkalbezeitpunkts auf die Milchleistung, Nährstoffversorgung sowie ökonomische und ökologische Parameter

    Bei Vollweidehaltung versuchen Milchviehbetriebe durch beste Nutzung des kostengünstigen Weidefutters eine „Low-Input bzw. Low-Cost" Strategie umzusetzen. Dabei wird auf alles was in der Produktion hohe Kosten verursacht weitestgehend verzichtet.

    Hohe Einzeltierleistungen werden aus Kostengründen nicht angestrebt und können bei alleiniger Weidefütterung auch nicht ausgefüttert werden. Ein wichtiges Managementkriterium ist dabei die Abstimmung der Abkalbung der Milchkühe auf die Vegetationsperiode (saisonale Abkalbung). In Grünlandgunstlagen, wo kurze Vegetationsruheperioden gegeben sind (Irland, Neuseeland etc.), erfolgt die Abkalbung der weidetauglichen Kühe überwiegend im Frühling d.h. kurz vor Vegetationsbeginn. Im Grünlandgebiet Österreichs ist die Vegetationsperiode im Vergleich dazu deutlich kürzer. Darüber hinaus bestehen auch hinsichtlich der Zuchtausrichtung Unterschiede - im Durchschnitt sind die österreichischen Milchkühe größer und schwerer und erzielen höhere Tages- und Jahresmilchleistungen. Da die Weidefutteraufnahme im Gegensatz zur Stallhaltung mit 15-20 kg T pro Tier und Tag stärker begrenzt ist, mobilisieren Hochleistungstiere bei alleiniger Weidefütterung, insbesondere zu Laktationsbeginn, stark Körperreserven. Diese kann zu einer Stoffwechselbelastung und auch zu einer Verschlechterung der Fruchtarkeitsrgebnisse und Nutzungsdauer führen.

    Wenn mit den in Österreich vorhandenen Kühen in der Vegetationsperiode eine „Low-Input" Vollweidehaltung angestrebt wird, dann könnte eine Vorverlegung des Abkalbezeitpunkts in den Winter und eine gezielte Stallfütterung in den ersten Laktationsonaten Vorteile hinsichtlich Nährstoffversorgung, Leistung und Tiergesundheit mit sich bringen. Demgegenüber muss bei dieser Strategie aber mit einem Rückgang des Weidegrasanteils in der Gesamtjahresration und einem deutlichen Anstieg im Kraftfutteraufwand und in den Futterkosten gerechnet werden. Im Forschungsprojekt sollen die Einflüsse des Abkalbezeitpunkts auf Milchleistung, Nährstoffersorgung, physiologische, ökonomische und ökologische Parameter auf dem Bio-Lehr- und Forschungsbetrieb Moarhof untersucht werden. Es sollen weitere abgesicherte Erkenntnisse zur nachhaltigen und energieeffizienten Milchviehhaltung auf Basis einer „Low-Input" Vollweidehaltung geliefert werden.

    Ziele des Projekts:

    Wenn mit Tieren mit hoher (Tages-)milchleistung in der Vegetationsperiode eine „Low-Input Vollweidehaltung" angestrebt wird, dann könnte eine Vorverlegung des Abkalbezeitpunkts in den Winter und eine gezielte Stallfütterung in den ersten Laktationsmonaten Vorteile hinsichtlich Nährstoffversorgung, Leistung und Tiergesundheit mit sich bringen. Demgegegenüber muss bei dieser Strategie aber mit einem Rückgang des Weidegrasanteils in der Gesamtjahresration und einem Anstieg im Kraftfutteraufwand und in den Futterkosten gerechnet werden. Im Forschungsprojekt sollen die Einflüsse des Abkalbezeitpunkts auf Milchleistung, Nährstoffversorgung, physiologische, ökonomische und ökologische Parameter auf dem Bio-Lehr- und Forschungsbetrieb Moarhof untersucht werden.

    Im Projekt sollen folgende Hypothesen geprüft werden:

    1.) Hochleistende Kühe können bei Winterabkalbung in der Stallperiode besser ausgefüttert
    werden (höhere Jahresmilchleistung, stabilerer und höherer Gehalt an Milchinhaltsstoffen,
    geringerer Verlust an Körperkondition zu Laktationsbeginn durch verbesserte
    Nährstoffversorgung)

    2.) Durch die Frühjahrsabkalbung kann Kraftfutter gespart und der Weidegrasanteil in der
    Jahresration erhöht werden (kostengünstigere Ration jedoch geringere Leistung, geringere
    Milchinhaltsstoffe; Auswirkzungen auf Nährstoffbilanz und Ökonomie)

    3.) Bei Frühjahresabkalbung ist mit einer kürzeren Laktationsdauer zu rechnen und müssen die
    Kühe in der Trockenstehzeit verstärkt wieder Körperkondition aufbauen.

    Es gibt unterschiedliche Kuhtypen

    Es gibt unterschiedliche Kuhtypen

     HBLFA Raumberg-Gumpenstein

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    Untersuchungen zum Abkalbezeitpunkt bei Vollweidehaltung von Milchkühen

    Steinwidder Andreas (2007 - 2010)
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    Institut 4 - Bio