Die Zuchtstrategie wurde in den letzten Jahrzehnten auf Merkmale wie große Würfe, gute Mastleistung oder hoher Magerfleischanteil ausgerichtet. Für biologisch wirtschaftende Betriebe sind weitere bzw. andere Merkmale, wie Mütterlichkeit bei freier Abferkelung, Aufzuchtleistung, Langlebigkeit, Raufutter- und Eiweißversorgung usw. ebenso von großer Bedeutung. In den Zuchtzielen sollen Merkmale berücksichtigt werden, welche die Fähigkeit einer Sau beschreiben, ihre Ferkel erfolgreich aufzuziehen. Ausgeglichene und mütterliche Sauen erleichtern die tägliche Arbeit, zeigen positive Eigenschaften während der Abferkelung und im Umgang mit Ferkeln und bedingen dadurch arbeitswirtschaftliche und ökonomische Vorteile. Die Muttereigenschaften einer Sau können leicht, z.B. bei der Routinekontrolle und ohne hohen technischen Aufwand erfasst werden (Ausnahme Geburtsgewicht). Am Institut für biologische Landwirtschaft in Thalheim/Wels und auf 8 Bio-Betrieben in Oberösterreich werden seit Mitte des Jahres 2012 Muttereigenschaften rund um die Geburt aufgezeichnet und in einen Sauenplaner eingegeben. Alle Daten werden am Institut für biologische Landwirtschaft gesammelt und ausgewertet. Das lückenlose Aufzeichnen von Muttereigenschaften kann eine Selektionshilfe bei der Eigenremontierung darstellen oder andererseits an den Züchter rückgemeldet werden.
Schwein im Stall
HBLFA Raumberg-Gumpenstein