Eine Vollnarkose bei jungen Ferkeln wäre auch mittels Inhalationsnarkose möglich, das dabei verwendete Inhalationsnarkotikum Isofluran ist jedoch in Österreich für lebensmittelliefernde Tiere nicht zugelassen und schädigt zudem nicht nur die Umwelt, sondern kann auch Schäden bei Menschen verursachen (Teratogeniät, Mutageniät). Die intravenöse Injektionsanästhesie ist bei Ferkeln im Alter von einer Woche nicht durchführbar, da die Ohrvenen für eine intravenöse Applikation noch zu klein sind.
Aus diesem Grund kommt der Injektionsnarkose bei älteren Ferkeln (ca. 3 Wochen) eine hohe Bedeutung zu. Die lange Nachschlafdauer und mögliche Verlustraten lassen aber viele Landwirte zögern. Zudem ist aus Untersuchungen bekannt, dass sich während dieser Narkose nicht alle Tiere in einem chirurgischen Toleranzstadium befinden, in dem Schmerzen nicht empfunden werden und das Bewusstsein ausreichend ausgeschaltet ist.
In dem vorliegenden Projekt soll die Wirkung von Ketamin/Azaperon auf seine Wirksamkeit bei 3 - 4 Wochen alten Ferkeln untersucht werden. Zusätzlich wird untersucht, ob durch die Zugabe eines synthetischen Opioides die Narkose in ihrer Wirkung verbessert und eventuell die Gesamtdosis verringert werden kann. Opioide werden z.B. bei Hunden und Katzen zur Verstärkung der Anästhesie verwendet.
Eine intramuskuläre Injektionsanästhesie stellt eine Möglichkeit dar, Ferkel möglichst schmerzfrei zu kastrieren
HBLFA Raumberg-Gumpenstein