Mycoplasma agalactiae ist Erreger der kontagiösen Agalaktie beim kleinen Wiederkäuer (Schaf, Ziege). Meist kommt es zu einer subklinischen Euterentzündung mit Milchleistungsrückgang, seltener auch zu Gelenks- oder Bindehautentzündungen (Konjunktivitis).
Mit vorliegendem Versuch sollen die klinischen Auswirkungen, Infektionsmechanismen, Pathogenität, Mechanismen der Immunabwehr sowie genetische Variationen von M. agalactiae an Schafen in vivo untersucht werden. Die Schafe sollen aus versuchstechnischen Gründen zu einem möglichst einheitlichen Termin ablammen. Dies wird durch eine hormonelle Brunstsynchronisation bewerkstelligt. Im Rahmen des geplanten Versuches sollen 8 weibliche, frisch laktierende Schafe mit M. agalactiae intramammär infiziert werden. Weitere 8 Schafe dienen als Kontrolltiere.
Über einen Zeitraum von 3 Wochen post infectionem werden die Schafe an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein gemolken, die Milchleistung sowie entsprechende Leistungsparameter werden erhoben. Täglich werden klinische Parameter wie innere Körpertemperatur und Atmung sowie die Futteraufnahme erhoben. Durch die regelmäßig gezogenen Blutproben und sowie durch aseptisch entnommene Milchproben werden die Grundlagen für die anschließenden spezifischen biomedizinischen Laboruntersuchungen hinsichtlich der Infektions- und Abwehrmechanismen von M. agalactiae geschaffen.
Nach Abschluss der klinischen Untersuchungen werden die Schafe am Institut für Pathologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien einer Sektion unterzogen, wobei dann weitere Gewebsuntersuchungen angeschlossen werden.
Die pathologisch-histologischen Untersuchungen sowie Untersuchungen zu den genetischen Strukturen der Oberflächenproteine werden vom Kooperationspartner am Institut für Mikrobiologie, Mykologie und Tierhygiene der Veterinärmedizinischen Universität durchgeführt. Die Ergebisse des beantragten Forschungsprojektes stellen wesentliche Grundlagen zum Verständnis immunologischer Vorgänge dar und bilden damit die Grundlage für eine künftige Impfstoffherstellung.