Forschungsprojekte

    Koniferenharz zur Behandlung der Kastrationswunden bei Ferkeln

    Hagmüller Werner, Dr.

    Dr. Werner Hagmüller

    Management Bio-Schwein

    Bei der Kastration männlicher Ferkel werden üblicherweise antibiotische Sprays oder Puder zur Versorgung der Wunde verwendet. Neben der Einbringung antibiotischer Stoffe wirken diese Anwendungen teilweise hautreizend und können für die Ferkel schmerzhaft sein.

    Pflanzliche Stoffe werden seit Jahrtausenden zur Wundheilung eingesetzt. Es wurde untersucht, wieweit phytotherapeutische Salben eine Verbesserung der Wundheilung bewirken können und ob sie der Anwendung antibiotischer Stoffe ebenbürtig sind.

    95 Ferkel wurden zufällig in fünf Behandlungsgruppen aufgeteilt: Fichtenbalsam (Vulpuran), Fichtenharz (Abilar), Schweineschmalz (Salbengrundlage von Vulpuran), keine Behandlung (negative Kontrolle) und antibiotischer Blauspray (Cyclo-Spray, positive Kontrolle). Untersucht wurden Wundheilungsparameter (Heilungszeit, Wundgröße, Rötung der Wundränder und der Umgebung, Schwellung, Sekretion und Wundverschmutzung), mikrobiologischer Status, Blutbild und Haptoglobinkonzentration. In den Fichtengruppen wurden einige positive Auswirkungen auf die Wundheilungsparameter gefunden. Die Behandlung mit Vulpuran führte zu einer signifikant geringeren Wundsekretion als bei der unbehandelten Kontrolle (p = 0,003). Die kleinsten Wundflächen wurden am Tag 6 der Anwendung von Abilar und Vulpuran im Vergleich zu allen anderen Behandlungen gefunden. Am letzten Tag der Studie wurde die höchste Anzahl geschlossener Wunden in den Fichtengruppen festgestellt. Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die Behandlung von Kastrationswunden mit Koniferenharz zu einer schnelleren Wundheilung führen. Da die Applikation einer Salbe aber deutlich aufwändiger ist, als das Aufbringen eines Sprays, dürfte die Akzetpanz vonseiten der Praxis eher mäßig ausfallen.

     

    Koniferenharz zur Behandlung der Kastrationswunden bei Ferkeln

    Hagmüller Werner (2019 - 2020)
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    Institut 4 - Bio