Der Untersuchungszeitraum ist gekennzeichnet durch das Auftreten einer Reihe von neuen Krankheitserregern und neuen Krankheitsbildern bereits bekannter Pathogene. Die Ursachen dieser Veränderungen liegen zu einem großen Teil in außergewöhnlichen Wettersituationen begründet, die auch auf die Klima-Erwärmung zurückzuführen sind. Zu erwähnen ist dabei insbesondere der bislang vor allem aus dem Mittelmeergebiet bekannte Südliche Stängelbrenner Colletotrichum trifolii, der in Österreich bei Rotklee erstmals zu deutlichen Schäden führte. Das in den letzten Jahren beobachtete massive Auftreten der Colletotrichum-Welke der Kartoffel kann ebenfalls mit der Klima-Erwärmung in Zusammenhang gebracht werden, da diese Krankheit primär als Folge von Trockenstress in Erscheinung tritt. Durch steigende Herbsttemperaturen wird die Flugaktivität von Virus – übertragenden Viren gefördert, was erstmals auch im westlichen Alpenvorland zu starken Schäden durch das Gerstengelbverzwergungs- (BYDV) und das Weizenverzwergungsvirus (WDV) geführt hat. Bei Wintergerste wurde erstmals das bodenbürtige Gerstengelbmosaik (BaYMV)- und das Milde Gerstenmosaikvirus (BaMMV) nachgewiesen. Neu für Österreich sind auch das Brome Streak Mosaic Virus (BrSMV), das Barley Dwarf Virus und das Cereal Yellow Dwarf Virus (CYDV). Neue sind auch die Bakterien Pseudomonas cichorii und Pseudomonas syringae pv. syringae bei Erbse und Ackerbohne.
Lupinen
HBLFA Raumberg-Gumpenstein