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AscarMin - Maßnahmen zur Reduktion von Ascaris suum (Schweinespulwurm) in der biologischen Schweinemast

Durec Nora, DI

Nora Durec

Management Bio-Schwein

Infektionen mit dem Schweinespulwurm Ascaris suum zählen zu den wichtigsten und gängigsten parasitären Schweineerkrankungen weltweit. Besonders in der biologischen Schweinehaltung sind eingestreute, planbefestigte Haltungssysteme gängig, welche die Verbreitung des Spulwurms im Bestand nachweislich begünstigen. Wirtschaftlich bedeutend ist die durch Ascarisbefall verursachte Leistungsdepression, die sich durch reduzierte Wachstumsraten und schlechtere Futterverwertung äußern kann.

Grund dafür sind zum einen Schleimhautveränderungen bzw. Resorptionsstörungen im Dünndarm aber natürlich auch die unfreiwillige “Mitversorgung” der adulten Parasiten im Dünndarm der Schweine. Solch verschlechterte biologische Leistungen beeinflussen die Wirtschaftlichkeit der Schweinemast wobei die verringerte Futterverwertung und damit verlängerte Mastdauer, aber auch der Verwurf genussuntauglicher Lebern am Schlachthof den größten wirtschaftlichen Schaden hervorrufen.

Projektziele

Übergeordnetes Ziel ist es, auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse, betriebsindividuelle Maßnahmenkataloge zu erstellen. Die Ergebnisse aus dem Projekt sollen ehest möglich an die Zielgruppe weitergegeben werden. Dadurch möchten wir eine Möglichkeit für Bio-Schweinemäster:innen schaffen, durch betriebsindividuell abgestimmte Maßnahmen den Spulwurmbefall im Bestand zu reduzieren und damit den Gesundheitsstatus der Schweine sowie die Wirtschaftlichkeit der biologischen Schweinefleischproduktion zu verbessern. Weiters soll durch die erfolgreiche Etablierung eines Management-/Hygieneplans der Einsatz von umweltschädlichen Entwurmungsmitteln nachhaltig reduziert werden.

Am Projekt nehmen sowohl reine Mastbetriebe als auch kombinierte Betriebe teil. Nach einer Statuserhebung erhält jeder Betrieb ein individuelles Entwurmungsschema (wann/mit welchen Mitteln) sowie ein betriebsspezifisches Hygienekonzept. Dabei wird auf Routinen beim Ein- und Umstallen, Mistmanagement und Stallhygiene eingegangen. Die Umsetzung wird vom Betriebsleiter/der Betriebsleiterin selbst umgesetzt und dokumentiert.  Durch mehrfache Kotprobenentnahme am Betrieb wird der Verwurmungsgrad der Betriebe erhoben. Eine Beprobung am Schlachthof ermöglicht eine Auswertung der direkten Wurmlast am Darm der Schlachtschweine. In zwei Folgejahren wird die Probennahme nach demselben Schema wiederholt um eine nachhaltige Reduktion des Spulwurmbefalls sichtbar zu machen.

 

 Adulter Spulwurm im Schweinekot (Bildquelle: Hagmüller)