Ökobilanzierung
Die einzelbetriebliche Ökobilanzierung ist ein Instrument, um potenzielle Umweltwirkungen von landwirtschaftlichen Betrieben und ihren Produkten darzulegen. Ergebnisse einer einzelbetrieblichen Ökobilanzierung können einen wesentlichen Beitrag zur Ausrichtung des landwirtschaftlichen Betriebes hinsichtlich Qualitätsführerschaft in der Produktion und Vermarktung leisten sowie Maßnahmen bezüglich Klimaschutz und nachhaltiger Nutzung von Ressourcen begleiten und unterstützen. Das Ökobilanzierungs-Tool FarmLife (www.farmlife.at), das in Zusammenarbeit von HBLFA Raumberg-Gumpenstein und Agroscope entwickelt wurde, liefert systematische Strategien zu diesen Zielen und verbindet Forschung, Beratung und Praxis. Die im Tool enthaltenen Methoden und Anwendungen können sowohl für biologisch als auch konventionell wirtschaftende Betriebe eingesetzt werden und tragen als umfassendes Analyseinstrument zur Optimierung der ökologischen und ökonomischen Effizienz in der Landwirtschaft bei.
Bodenwasserhaushalt im Grünland
Die Auswirkungen von Wasserhaushaltsgrößen wie Niederschlag, Verdunstung und Sickerwasser auf die Ertrags- und Vegetationsdynamik im Grünland zu quantifizieren, ist gerade im Hinblick auf die immer extremeren Witterungsereignisse wertvoll und wichtig. Das Grünland gehört zu den Kulturen mit dem größten Wasserbedarf. Jeden Tag braucht Grünland fürs Wachstum rund 2,5 l/m² Wasser, das ergibt ungefähr 700 Liter je Kilo Trockensubstanz. Auf Grund der vorliegenden langjährigen Datenreihen zu Bodenwasserhaushaltsgrößen aus Lysimetern, können Jahr-zu-Jahr Schwankungen und Extremwerte analysiert und daraus Empfehlungen zu Wasserbedarf, Bestandesführung und Nutzung im Grünland erarbeitet werden. Derartige Daten sind auch über das Untersuchungsgebiet hinaus, als Grundlage für Anpassungsstrategien an Trockenheit nicht nur für die Landwirtschaft von Bedeutung.
Grünlandboden
Im Grünlandboden ist die Wurzelmasse besonders hoch. Mehr als drei Viertel der Pflanzenwurzeln befinden sich in den obersten 10 cm des Bodens. Abgestorbene Wurzeln, Wurzelteile und Mykorrhizahyphen sowie Wurzelausscheidungen lebender Pflanzenwurzeln sind bedeutende Humusbildner. Daher sind Grünlandböden meist sehr humusreich. Der Humusgehalt beträgt im Oberboden häufig mehr als sechs Prozent. Vor allem grundwasserbeeinflusste Grünlandböden (Gley, Anmoor, Moor) sind überaus humusreich. In fruchtbaren Grünlandböden ist das Kohlenstoff:Stickstoff-Verhältnis niedriger als 12:1. Der optimale pH-Wert im Hauptwurzelraum von Grünlandböden sollte zwischen 5.0 und 6.2 liegen. In diesem pH-Bereich sind mineralische Nährelemente für Grünlandpflanzen optimal und in einem ausgewogenen Verhältnis verfügbar. Günstig ist eine krümelige Struktur im Oberboden, weil Aufnahme, Speicherung und Versickerung von Wasser sowie Durchlüftung und Durchwurzelbarkeit optimal sind. Die mineralogische Zusammensetzung des bodenbildenden Ausgangsgesteins hat einen großen Einfluss auf das bodenbürtige Nährstoffnachlieferungsvermögen eines Grünlandbodens. Deshalb sind Böden aus Quarz-reichem Gestein (z.B. Sandstein, Quarzit) von Natur aus nährstoffarm. Böden aus Glimmer- und/oder Feldspat-reichem Gestein (z.B. Granit, Gneis, Glimmerschiefer) hingegen haben ein hohes natürliches Kalium-Nachlieferungsvermögen. Böden aus Carbonatgestein (z.B. Kalk, Dolomit, Mergel) enthalten viel Calcium und Magnesium.
{rsfiles path="Forschungsberichte/Umweltressourcen_im_Gruenland/Naehrstoffe/images/root/2_2006_Grassland_science_in_europe_Bohner.pdf"}
Das könnte Sie auch noch interessieren