Pflanzenbauliche Alternativen - Sonderkulturen

Unser Schwerpunkt in diesem Bereich ist der Obst und Weinbau. Durch die oftmals südseitig exponierten steilen Hanglagen, können bei mangelnder Bodendeckung enorme Erosionsschäden auftreten. An den Standort angepasste Dauerbegrünungen verbessern die Befahrbarkeit der Anlagen, die Bodenstruktur und biologische Aktivität im Boden und sind natürlich eine wichtige Erosionsschutzmaßnahme. Entscheidend ist die richtige Saatgutmischung, damit z. B. in Steillagen die Begrünung bei Feuchtigkeit nicht rutschig wird oder es zu keiner Wasser- und Nährstoffkonkurrenz auf Trockenstandorten kommt. In der Praxis werden diese Zielsetzungen sehr oft nicht erreicht. Die Frage, ob dabei ein mangelhafter Einsatz der Begrünungstechnik, eine für Standort, Klima und Bewirtschaftungsbedingungen nicht geeignete Saatgutmischung oder Fehler bei der Pflege der Begrünung für den Misserfolg verantwortlich zeichnen, ist meistens nicht so einfach zu beantworten. Mit Übersaatgeräten, wie sie für Anlage und Nachsaat von Grünlandbeständen entwickelt worden sind, lassen sich auch im Obstbau Dauerbegrünungen nach dem heutigen Stand der Technik etablieren. Regelmäßige Nachsaat solcher Bestände hilft auch bei starker Beanspruchung, Lücken wieder zu schließen und einen hohen Anteil erwünschter Arten und Sorten in den Begrünungen zu erhalten. Moderne Begrünungsmischungen sind in erster Linie aus Gräser-Rasensorten zusammengesetzt. Sie sind persistent gegen mechanische Beanspruchung, regenerationsfreudig, haben eine geringe Biomasseproduktion und üben wenig Wasser- und Nährstoffkonkurrenz aus. Soll zusätzlich zu den bewirtschaftungsrelevanten Eigenschaften der Begrünung auch noch die Biodiversität erhöht werden, so können auch verschiedene Kräuter etabliert werden. Dabei ist allerdings zu empfehlen, diese mit einem geteiltem Säkasten zwischen den Fahrspuren auszusäen um sie bei den Überfahrten nicht zu schädigen.