Der Aufwand an Arbeitszeit und Material ist bei diesem Weideverfahren hoch. Bei jedem Auftrieb wird den Tieren innerhalb des Schlages zur bisherigen Weidefläche eine neue zusätzliche Weidefläche angeboten. Die Portionsweidehaltung ist nur bei gutem Management sehr leistungsfähig und für Hochleistungstiere geeignet.
Wichtige Regeln zur Portionsweidehaltung:
- Eine bereits abgeweidete Fläche wird nach spätestens 4 Tagen nicht mehr überweidet/betreten (Ruhephase)!
- Auch hier sollte die Aufwuchshöhe des Grases bei 10 – 15 cm (max. 20 cm) liegen!
- Bei Regenperioden bzw. ungünstigen Boden- und Pflanzenverhältnissen sollte auf Grund der Trittschäden nach Möglichkeit auf Portionsweide verzichtet werden.
Die Portionsweidehaltung ist in Österreich weit verbreitet, wird aber oft sehr schlecht umgesetzt. Abgeweidete Flächen werden beispielsweise über viele Tage überweidet bzw. betreten. Die Konsequenzen: keine Ruhephase; neue Nachtriebe werden verbissen, ständig älter werdendes Futter am Feldende; Triebwegbildung hin zur letzten Tagesportion, hohe Trittbelastung am Beweidungstag; unruhige Kuhherde; ungünstige Düngerverteilung. Oft ist das Futter deutlich zu hoch, insbesondere wenn man am Ende des Schlages angelangt ist. Dadurch nehmen die Futterverluste zu, entwickelt sich der Bestand schlecht und gehen die Leistungen der Tiere zurück.
Nachteile:
- Hoher Material und Arbeitsaufwand
- Unruhigere Tiere
- Hastige Futteraufnahme (Blährisiko)
- Trittschäden, insbesondere bei nasser Witterung und auf Schnittflächen
- Weniger dichter Pflanzenbestand und Futterverschmutzungsrisiko
- Portionsweide wird häufig fasch durchgeführt
Vorteile:
- Gute Steuerbarkeit
- Gleichbleibende und hohe Futterqualität bei gutem Management