Wie erfolgt die Düngung auf Dauerweideflächen?

Das Düngen von Weideflächen ist eine sehr wichtige Maßnahme, da über das Weidefutter sehr viele Stoffe entzogen werden und somit eine hohe Umsetzungsrate im Boden und in den Pflanzen herrscht.

Die optimalen Ausbringzeitpunkte bei einem Güllebetrieb sind vor Weidebeginn und dann 1-2 Düngungen im Sommer. Optimal eignet sich eine 1:1 mit Wasser verdünnte Gülle die mit 8-12 m³ je ha ausgebracht wird. Zwischen Gülledüngung und Weidebeginn muss es regnen, da so die Gülle gut von den Blättern abgewaschen wird. Im Sommer ist die Düngung auf einer Kurzrasenweide schwieriger als auf der Koppel, da keine Ruhezeiten vorhanden sind. Bei der Kurzrasenweide kann die Weidefläche in 2 oder 3 Etappen gedüngt werden. Man beginnt mit der Gülledüngung bei einsetzten einer Regenperiode und beweidet den gedüngten Teil dann nicht. Bei der nächsten Regenperiode düngt man dann den nächsten Teil der Kurzrasenweide. Im Koppelsystem kann gleich nach dem Abtrieb aus einer Koppel mit der Dünung begonnen werden. Hier dauert es im Sommer ohnehin mehrere Wochen bis man wieder die Koppel bestoßen kann.


Betriebe die Festmist zur Verfügung haben stellen Mistkompost bzw. zumindest Rottemist her. Dieser wird mit 10-15 m³ je ha im Herbst nach der Beweidung ausgebracht. Über den Winter kann der Kompost oder Rottemist gut in den Boden einwachsen und stört bei der Beweidung im Frühjahr nicht mehr. Für die Ausbringung eignet sich am besten ein Kompoststreuer der für eine sehr feine Verteilung sorgt. Vor der Beweidung kann dann noch eine Düngergabe Jauche mit 8-12 m³ erfolgen.


Grundsätzlich gilt zu beachten, dass auf einem Weidebetrieb im Sommer weniger Dünger anfällt. Daher muss die Düngung für die restlichen Schnittflächen gut kalkuliert werden. Die größten Düngermengen fallen bereits auf der Weide über die Tiere an, weshalb ein gutes Weidemanagement gefordert ist, dass für eine optimale Verteilung und damit auch Düngung verantwortlich ist.

Untersuchungsergebnisse:

Bei der Auswertung eines Versuches, in dem Weide- und Schnittnutzungssysteme miteinander verglichen wurden, erfolgte auch eine Auswertung der Erträge innerhalb der Versuchsjahre. Dabei konnte beobachtet werden, dass es nach dem 1. Versuchsjahr (2007) zu einer deutlichen Ertragssteigerung in allen Untersuchungsvarianten kam. Der Haupteinfluss dieser Ertragssteigerung dürfte auf die regelmäßige und an die Nutzung abgestimmte Düngung sein. Dies veranschaulicht den hohen Stellenwert der Wirtschaftsdünger am Grünlandbetrieb und zeigt die Bedeutung einer ordnungsgemäßen Düngerplanung.

Ertragsersteigerung durch ordnungsgemäßes Düngermanagement

Gülle kann bei gutem Management auch in der Weideperiode gedüngt werden.

Gülle kann bei gutem Management auch in der Weideperiode gedüngt werden.

 HBLFA Raumberg-Gumpenstein