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Gemischte Silierung mit Nebenprodukten und Siliermitteln wertet trockenheitsgeschädigte Maissilage deutlich auf

Terler Georg, Dr.

Dr. Georg Terler

Milchproduktion und Tierernährung

Neue Publikation in Animal Feed Science and Technology

In der Fütterung von Hochleistungskühen ist Maissilage ein wichtiges Grundfutter. Wenn Dürreschäden auftreten, nehmen die Qualität und der Ertrag der Maissilage ab, was sich auf die Energie- und Nährstoffversorgung der Milchkühe drastisch auswirken kann. Um diesem Problem entgegen zu wirken, wurde in einem Kooperationsprojekt der Veterinärmedizinischen Universität Wien, der Tschechischen Akademie für Wissenschaften und der HBLFA Raumberg-Gumpenstein versucht, den dürregeschädigten Mais mit Nebenprodukten und Silierzusätzen zu silieren, um somit eine vielversprechende Option zur Aufwertung des Futterwertes zu untersuchen.

 

Die Nebenprodukte, die dafür verwendet wurden, waren Zuckerrübenschnitzel (SBP) oder Weizenkleberfutter (WGF), ohne oder mit dem Einsatz von verschiedenen Siliermitteln, d. h. entweder mit anaeroben Pilzisolat aus Wiederkäuerpansen (AF), Pansensaft oder Milchsäurebakterien. Ziel war es, die Auswirkungen auf die chemische Zusammensetzung, die Fermentationseigenschaften, die Gasbildungsrate (GP) als Indikator für die Verdaulichkeit und die aerobe Stabilität der Silage zu untersuchen.

Insgesamt wurde in allen Silagen eine ausreichende Konservierung festgestellt. Die Silierung mit Weizenkleberfutter erhöhte vor allem den Rohproteingehalt bei niedrigem Ammoniak-N-Gehalt, während die Mischsilierung mit Zuckerrübenschnitzeln den Energiegehalt der Silagen erhöhte, wie die Ergebnisse der in-vitro Gasproduktion zeigen. Die Verwendung von frischem anaeroben Pilzisolat verbesserte den Konservierungserfolg nochmals und erhöhte den Energiegehalt von reinen Maissilagen. Die Verwendung von frischem Pansensaft zeigte positive Auswirkungen auf die Silagequalität, wie z.B. niedrigere Ammoniak-N-Konzentrationen in allen Silagen, während hitzeinaktivierter gemischter Pansensaft den pH-Wert der Silage senkte. Der Einsatz von Milchsäurebakterien unterstützte die Konservierung der Maissilage, hatte jedoch keinen Einfluss auf die chemische Zusammensetzung oder auf die in-vitro Gasbildung.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die gemischte Silierung mit Nebenerzeugnissen eine gute Option ist, um dürregeschädigten Mais aufzuwerten. Die Mischsilierung von Maissilagen mit Nebenprodukten stellt eine vielversprechende Anpassungsstrategie an sommerliche Dürreperioden dar, insbesondere in Kombination mit anaeroben Pilzisolaten. Diese vielversprechenden Ergebnisse aus dem Laborversuch gilt es in weiteren Versuchen auch im Praxismaßstab zu testen. Hinsichtlich des anaeroben Pilzisolats und des Pansensafts gilt es zudem zu klären, ob ein Einsatz aus rechtlicher Sicht und im Praxismaßstab möglich ist.

Weitere Details zu diesem Versuch finden Sie im frei verfügbarem Journal-Artikel: Science Direct - Mixed ensiling with by-products and silage additives significantly valorizes drought-impaired whole-crop corn

Maissilage

Maissilage

 © Lauren Mayer