Schweine säugen ihre Ferkel vergleichsweise lange Zeit. Lässt man Sauen und Ferkel den Absetzzeitpunkt selbst wählen, beginnen die ersten Ferkel erst nach etwa acht Wochen mit der natürlichen Entwöhnung. Unter den Bedingungen einer leistungsorientierten Sauenhaltung erfolgt die Trennung von der Mutter üblicherweise bereits nach 4 Wochen. Biobetriebe verlängern die Säugezeit auf mindestens 40 Tage (laut EU-Bio-Verordnung 848/2018). Ungeachtet dieser Verlängerung bedeutet das Absetzen für viele Ferkel einen massiven Einschnitt.
Der abrupte Umstieg von flüssiger Nahrung auf ausschließlich festes Futter führt zu Veränderungen im Darm der Ferkel, Durchfall ist eine häufige Folge. Doch nicht nur die Futterumstellung macht den Tieren zu schaffen, auch der Umstieg von passiver zur aktiven Immunität fällt in den Zeitraum des Absetzens. Das Absetzen fällt also genau in den Zeitraum der höchsten Anfälligkeit gegenüber bakteriellen und viralen Schadkeimen. Dazu kommen soziale Stressfaktoren wie die Trennung von der Mutter und neue Buchtgenossen. Das Unwohlsein der Ferkel drückt sich auch in Leistungseinbußen, wie zum Beispiel beeinträchtigtem Wachstum, aus und ist für Bäuerinnen und Bauern deshalb ökonomisch relevant.
Zudem gewährt das Projektvideo einen Einblick in die Zusammenarbeit der Operationellen Gruppe, welche das Projekt erfolgreich umsetzte.