Grünlandpflanzen können die Strahlung der Sonne in Abhängigkeit der Wellenlänge entweder absorbieren und für die Photosynthese nutzen, transmittieren, das heißt durch die Blätter hindurchlassen oder reflektieren. Vor allem im sichtbaren Bereich sowie im nahen Infrarotbereich weisen Pflanzen ganz spezifische Reflexionseigenschaften auf. Diese Reflexionseigenschaften können mit geeigneten Sensoren gemessen werden und ermöglichen neue und tiefe Einblicke in biophysikalische Vorgänge des Pflanzenwachstums. So können mit entsprechenden Methoden etwa der Ernährungszustand, die Vitalität, die Trockenheitstoleranz oder auch der Biomassezuwuchs sowie wichtige Qualitätsparameter aus den Daten berechnet werden.
Die erfassten Wellenlängenbereiche sind so gewählt, dass die Spektralkanäle der Sentinel-2 Satelliten mit der Kamera abgedeckt werden können. Auf diese Weise können Ergebnissen aus wissenschaftlichen Exaktversuchen, mithilfe von Satellitendaten auf regionale und überregionale Ebene übertragen werden. Der Sensor wird sowohl auf bereits bestehenden, als auch auf künftigen Versuchsanlagen eingesetzt werden und vor allem den Bereich der nicht-destruktiven Beobachtungen bereichern.
Reflexionsdaten in unterschiedlicher räumlicher Auflösung stellen die Grundlage für die moderne Grünlandwirtschaft dar und sind aus den Digitalisierungskonzepten im Pflanzenbau kaum wegzudenken. Weitere Grundlagen zur Thematik werden im Projekt „SatGrass“ an der HBLFA bearbeitet.