Ziel des Experiments, das Teil des ACRP-Projektes ("Effects of climate change on biological soil crusts and their ecosystem services in alpine regions") ist, ist es, die Auswirkungen des Klimawandels auf biologische Bodenkrusten (Biokrusten) und deren ökologischen Nutzen zu erforschen.
Hintergrund und Motivation
Der Klimawandel zeigt sich in den europäischen Alpen besonders drastisch – die Temperatur steigt hier etwa doppelt so schnell wie im globalen Durchschnitt. Dieser Temperaturanstieg sowie die veränderten Niederschlagsmuster bedrohen die hochalpinen Ökosysteme. Biologische Bodenkrusten spielen in diesen sensiblen Regionen eine wesentliche Rolle: Sie stabilisieren den Boden, verhindern Erosion und binden lebenswichtige Nährstoffe für die alpine Vegetation.
Das Experiment
Im Sommer 2024 wurde eine Testfläche nahe der Großglockner-Hochalpenstraße am Hochtor eingerichtet. Hier wurde ein Infrarot-Heizungssystem installiert, das eine gezielte Erwärmung von Bodenparzellen ermöglicht. Mit dem Experiment werden die Auswirkungen sowohl erhöhter Temperaturen als auch einer verringerten Schneedecke auf Biokrusten simuliert. Die Erwärmungsparzellen werden so beheizt, dass eine mittlere Temperaturerhöhung von 3°C erreicht wird. Dies ermöglicht es, potenzielle Folgen des Klimawandels präzise zu simulieren und zu analysieren.
Erste Ergebnisse und Ausblick
Die Testläufe zeigten bereits eine stabile Temperaturkontrolle, und erste Datenerhebungen sind vielversprechend. Die Erkenntnisse aus diesem Projekt werden helfen, die Anpassungsstrategien für alpine Ökosysteme besser zu verstehen und Empfehlungen für den Schutz dieser wertvollen Regionen zu entwickeln. Dieses Projekt unterstreicht die Bedeutung von angewandter Klimaforschung und der Schutzbemühungen in alpinen Lebensräumen.