Das Ziel des Projektes ist es, je nach Fläche, Almstandort und vorhandenen Ressourcen auf mehreren Almen in Österreich geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung von Adlerfarn und Wurmfarn zu identifizieren.
Da die Almen in Österreich äußerst vielfältig sind, lässt sich keine einheitliche Versuchsmethode auf allen teilnehmenden Almen anwenden. Stattdessen dienen die räumlichen Gegebenheiten und die vorhandenen Ressourcen, darunter Personal, Tiere und Zaunmaterial, als Ausgangspunkt für die Wahl der passenden Methode. In diesem Projekt werden verschiedene Verdrängungsmethoden angewandt:
Nacht-Pferchen oder intensive Bestoßung
Durch intensive Beweidung mit Rindern, Schafen und Ziegen soll es zu einer starken Schädigung der oberirdischen Biomasse und der reservespeichernden Rhizome kommen. Die Tiere werden so lange eingezäunt bzw. in der Nacht gepfercht, bis mindestens 50 % offener Boden vorhanden ist, um eine effektive Schädigung sicherzustellen. Der bevorzugte Zeitpunkt variiert je nach Standort, liegt jedoch zwischen Anfang und Ende Juni, auf jeden Fall noch vor der Sporenreife.
Mahd, Mulchen und Ausreißen
Eine jährliche Mahd oder Mulchung der Pflanzen soll ebenfalls zu einer zunehmenden Schwächung und Ermüdung führen. Je nach Standort können ein bis zwei Schnitte oder Mulchungen durchgeführt werden. Auf schwer zugänglichen Flächen ist auch eine manuelle Knickung oder das Ausreißen von Hand möglich.
Gelenkte Weideführung
Durch gezielte, intensive und regelmäßige Beweidung von mit Farn bedeckten Flächen mit Schafen und Ziegen oder auch Rindern, soll dieser allmählich zurückgedrängt und wertvolle Gräser und Kräuter gestärkt werden. Wichtig ist hierbei eine gute Betreuung der Tiere und eine intelligente Koppelwirtschaft auf den Almen. Eine mehrmalige Bestoßung der Koppeln soll die Farne noch stärker unter Druck bringen. Auf weitläufigen Almen wird es aufgrund der fehlenden Tieren nicht möglich sein, sämtliche Flächen in einem gewünschten Zustand zu halten. Daher gilt es, besonders wichtige Flächen im Almzentrum entsprechend zu pflegen.
Als begleitende Maßnahmen werden die mechanischen Bekämpfungsmethoden durch gezielte pflanzenbauliche Maßnahmen wie einer Kalkgabe, einer Nachsaat mit einer standortangepassten Grünlandmischung oder einer Düngung mit almeigenem Wirtschaftsdünger unterstützt.
Die teilnehmenden Projektalmen liegen in den Bundesländern Steiermark, Kärnten, Salzburg und Tirol. Im Zuge des Projekts wird für jede teilnehmende Alm ein individuelles Konzept zur Regulierung der Farne entwickelt, das die jeweiligen Bedingungen vor Ort berücksichtigt. Es werden Beobachtungsflächen eingerichtet und der Erfolg der durchgeführten Maßnahmen dokumentiert.