Die klinischen Symptome, welche bei den betreffenden Kühen erhoben werden können, decken sich mit den wenigen, alten Literaturangaben zur Thematik einer iatrogen ausgelösten Magnesiumvergiftung ebenso wie mit denen einer nervalen Ketose . Die vorliegenden Fälle von Hypermagnesämie sind jedoch nicht iatrogenen sondern höchstwahrscheinlich nutritiven Ursprunges, da sich bei allen Tieren der Herde eine hochgradige Hypermagnesämie findet.
Das bislang eigentlich auch der Literatur nicht bekannte Auftreten einer akuten Magnesium - Intoxikation nicht iatrogener Genese sowie natürlich der Umstand des Auftretens akuter zentralnervöser Anfälle bei adulten Rindern lassen die Erkrankungen der Kühe dieses Betriebes besonders bedeutsam erscheinen, sodass diese Problematik von praktischem und von wissenschaftlichem Interesse ist. Neben weiteren blutchemischen Untersuchungen der Rinder des Betriebes soll die Magnesium - Belastung der Futtermittelkette ermittelt werden.
Nach Erhalt der Ergebnisse einer repräsentativen Anzahl an Boden- Wasser- und Futtermittelanalysen kann die tierindividuelle Magnesium - Belastung anhand von Rationsberechnungen ermittelt werden. Der Magnesiumgehalt in der Milch der Kühe wird ebenfalls erhoben.