Giftpflanzen

In der Fütterung von Nutztieren stellen vorgelegte Rationen, welche Pflanzen mit Giftstoffen enthalten, eine Gefährdung der Tiergesundheit dar. In diesem Bereich ist einerseits die Identifikation von heimischen und neophytischen Giftpflanzen und deren Vorkommen in Futterflächen von Bedeutung. Andererseits ist die Vermehrung und Ausbreitung dieser Arten (Klimawandel, Art der Bewirtschaftung etc.) sowie die Erarbeitung von wirksamen Maßnahmen zur Reduktion wichtig.

Giftpflanzen haben ihren Verbreitungsschwerpunkt auf extensiv genutzten Grünlandflächen. Sie kommen hier insbesondere auf wechselfeuchten, feuchten oder nassen Standorten vor. Die mit Abstand gefährlichste Giftpflanze im österreichischen Grünland ist die Herbstzeitlose. Zu nennen sind auch Scharfer Hahnenfuß und Sumpf-Schachtelhalm sowie Eisenhut und Weißer Germer auf Almflächen. Der Übergang von der Gift- zur Heilwirkung und umgekehrt ist bei Gift- und Arzneipflanzen fließend. Daher ist die Bezeichnung giftig immer relativ zu sehen. Können Tiere bei der Nahrungsaufnahme frei selektieren wie beispielsweise auf einer Weide, kommt es selten zu Vergiftungsfällen, weil Giftpflanzen in der Regel gemieden werden. Vergiftungsfälle treten am ehesten bei Weidebeginn, beim Almauftrieb und bei Futtermangel auf. Generell sind Jungtiere mehr gefährdet als ältere Tiere. Die Giftwirkung hängt in erster Linie von der Pflanzenart und aufgenommenen Pflanzenmenge ab. Auch das Gewicht der Tiere und der allgemeine Gesundheitszustand sind von Bedeutung.