Kotbeurteilung als aussagekräftige Kontrollmöglichkeit
Futter- und Rationsumstellungen sind an Milchmenge, Klauengesundheit oder anderen Gesundheitsparametern erst nach wenigen Tagen bis Wochen sichtbar. Veränderungen am Kot können dagegen nach 12 bis 48 Stunden erkannt werden. Dies, und die Tatsache, dass Kühe alle 2 bis 4 Stunden Kot absetzen, machen den Kot zu einem wertvollen Instrument um die Fütterung zu überprüfen. Bewertet werden Farbe, Geruch und die Konsistenz des Kotes sowie unverdaute Futterpartikel aus der Kotsiebung. So lässt sich beispielsweise eine verminderte Wiederkauaktivität anhand langer Futterreste im Kotsieb feststellen. Auch der Zerkleinerungsgrad von Getreide- und Maiskörnern kann überprüft werden. Über die Farbe und den Geruch des Kotes bzw. über Darmhautablösungen aus der Kotsiebung lassen sich Rückschlüsse auf den Gesundheitsstatus der Tiere ziehen.
Der Kot sollte also nicht nur als Dünger oder gar als Abfallprodukt der Rinderhaltung gesehen werden, sondern viel mehr als Chance einen Einblick in das Verdauungssystem des Rindes zu bekommen.
Fachbroschüre erhältlich
In einer neuen Fachbroschüre der ÖAG werden Grundsätze der Wiederkäuerernährung mit praxisorientierten Hilfsmittel der Rations- und Gesundheitskontrolle gegenübergestellt. Im Mittelpunkt steht dabei die Kotbeurteilung. Diese sowie weitere interessante Fachbroschüren zu dem Thema sind direkt auf der ÖAG-Homepage erhältlich. Hier gehts zur Broschüre.