Dominic Runge

    Agrarumweltleistungen durch ergebnisbasierte und kollektive Vertragslösungen

    Dominic Runge

    Agrarumweltleistungen durch ergebnisbasierte und kollektive Vertragslösungen

    Das 2019 gestartete EU-Projekt CONSOLE hat sich zum Ziel gesetzt, die Entwicklung von Vertragslösungen für eine wirksame und dauerhafte Bereitstellung öffentlicher Güter in den Bereichen Umweltschutz und Klimaschutz durch die Land- und Forstwirtschaft zu unterstützen.

    Erkenntnisse aus Befragungen in Österreich und Deutschland

    Über Agrarumweltmaßnahmen werden Landwirt*innen auf vertraglicher Basis Umwelt- und Klimaleistungen vergütet. Um sich für eine Teilnahme zu entscheiden, müssen die Maßnahmen attraktiv sein; besonders bei neuen und relativ unbekannten Agrarumweltklimamaßnahmen spielt die konkrete Ausgestaltung eine große Rolle. Im EU-Projekt CONSOLE haben 23 Partnerinstitutionen aus 13 Ländern am Design dieser neuartigen Vertragslösungen geforscht, im Mittelpunkt standen unter anderem:

    • Ergebnisbasierte/ergebnisorientierte Ansätze: Verträge mit vorab festgelegten Umwelt-/Klimazielen, die als Referenzparameter (für die Honorierung) benannt werden.
    • Kollektive Umsetzung/Kooperation: Verträge, die auf die gemeinsame Erbringung von Agrarumwelt-/Klimaleistungen abzielen und hierzu eine formalisierte Zusammenarbeit zwischen Landwirt*innen/Akteur*innen umsetzen.

    In einem Beitrag (Thünen Working Paper 218) von Tania Runge (Thünen Institut), Theresa Eichhorn (HBLFA Raumberg-Gumpenstein) und Lena Schaller (Universität für Bodenkultur) werden nun die österreichischen und deutschen Ergebnisse vorgestellt. Im Mittelpunkt des Beitrages stehen zwei Befragungen zur Akzeptanz von ergebnisbasierten und kollektiven Vertragslösungen. Es wurde eine Befragung mit Landwirt*innen (AT: 152, DE: 146 Teilnehmer*innen) und eine Befragung mit Stakeholder*innen (AT: 34, DE: 51 Teilnehmer*innen) durchgeführt.

    Die Ergebnisse zeigen, dass der Anteil an Landwirt*innen, welche sich vorstellen können, an ergebnisbasierten Verträgen teilzunehmen, deutlich höher war als beim kollektiven Vertrag. Auch hinsichtlich der praktischen Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit wurde der ergebnisbasierte Vertrag von Landwirt*innen und Stakeholder*innen in beiden Ländern besser bewertet als der kollektive Vertrag. Die praktische Umsetzbarkeit von kollektiven Verträgen wurde von den österreichischen Stakeholder*innen besonders gering eingeschätzt. Umweltaspekte, die sich laut Stakeholder*innen und Landwirt*innen mit einem ergebnisbasierten Vertragstyp gut verbessern lassen, sind „Biodiversität“ und „Landschaft und Landschaftsbild“; aber auch die „Bodenqualität“ wurde häufig genannt. Bei kollektiven Verträgen nannten alle Parteien am häufigsten „Landschaft und Landschaftsbild“, gefolgt von „Biodiversität“. Zudem können deutsche Stakeholder*innen sich gut vorstellen, dass kollektive Verträge geeignet sind, die „Wasserqualität“ zu verbessern.

    Für ausführlichere Ergebnisse ist der Beitrag unter folgendem Link verfügbar:

    Agrarumweltleistungen durch ergebnisbasierte und kollektive Vertragslösungen – Erkenntnisse aus Befragungen in Österreich und Deutschland (thuenen.de)

    Mehr Informationen zum Projekt CONSOLE und weitere Ergebnisse finden Sie unter den beigestellten Partner-Links.

    ProjektleiterIn

    Eichhorn Theresa, DIin

    DIin Theresa Eichhorn

    ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiterin

    Links