„Vision 2028+“: Wir gestalten die Zukunft der Landwirtschaft mit

„Vision 2028+“: Wir gestalten die Zukunft der Landwirtschaft mit

Am 28. Mai 2024 verkündete Bundesminister Norbert Totschnig den offiziellen Abschluss des Strategieprozesses „Vision 2028+“. Über acht Monate hinweg wurde ein zukunftsweisendes Konzept für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum Österreichs erarbeitet.Der umfassende Erhebungs-, Diskussions- und Erarbeitungsprozess wurde von SC DI Johannes Fankhauser und DI Josef Plank geleitet.

HBLFA Raumberg-Gumpenstein maßgeblich beteiligt

Von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein brachten Priv.-Doz. Dr. Andreas Steinwidder, Mag. Christian Fritz und DI Andreas Klingler ihr Fachwissen ein. Im Zentrum der „Vision 2028+“ standen die Interessen der Bäuerinnen und Bauern. Zudem wurden die Ansichten und Meinungen von Konsumentinnen und Konsumenten, Forschenden, Beraterinnen und Beratern, NGOs sowie Akteurinnen und Akteuren aus vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen einbezogen und diskutiert. Die zentralen Zukunftsthemen wurden in sieben Handlungsfelder gegliedert und behandelten ökologische, ökonomische sowie soziale Dimensionen:

  1. Stärkung des Unternehmertums in der Landwirtschaft
  2. Weiterentwicklung der Qualitätsproduktion
  3. Klima- und Umweltschutz sowie Klimawandelanpassung
  4. Mehr Wertschöpfung am Bauernhof
  5. Zukunftsfähiger und resilienter ländlicher Raum
  6. Digitalisierung, Forschung und Innovation
  7. Wahrnehmung und Wertschätzung – Dialog mit der Gesellschaft

Herausforderungen für Österreichs Landwirtschaft

Als größte Herausforderungen für die Bäuerinnen und Bauern wurden die zunehmenden gesetzlichen Auflagen und die ausufernde Bürokratie identifiziert. Besonders die durch den Green Deal der EU-Kommission bedingten Vorschriften werden als Bedrohung wahrgenommen. Hinzu kommen die unvorhersehbare Marktsituation und die steigenden gesellschaftlichen Ansprüche, während die Zahlungsbereitschaft der Konsumentinnen und Konsumenten für die hohen Produktionsstandards in Österreich oft fehlt. Auch der Klimawandel, Arbeitsüberlastung und mangelnde Planungssicherheit zählen zu den künftigen Herausforderungen. Die Rahmenbedingungen ändern sich schneller, als sich die investitionsintensive Landwirtschaft anpassen kann.

Chancen für Österreichs Landwirtschaft

Trotz der zahlreichen Herausforderungen sehen drei Viertel der Jungbäuerinnen und Jungbauern die Zukunft positiv bis neutral. Besonders im Trend zur Regionalität und Qualität sowie im steigenden Interesse der Bevölkerung an der Landwirtschaft sehen die Bäuerinnen und Bauern Chancen für ihre Betriebe. Auch das Zusammenleben und -arbeiten mehrerer Generationen auf dem Hof wird als sehr positiv bewertet.

Bäuerliches Familienunternehmen als Leitbild

Auf Grundlage der Strategieergebnisse betont Bundesminister Norbert Totschnig, dass der bäuerliche Familienbetrieb weiterhin das Leitbild und die ökosoziale Marktwirtschaft der Kompass bleiben. „Mein Ziel ist es, dass wir auch in 20 Jahren noch eine wettbewerbsfähige, aktive Land- und Forstwirtschaft in einem vitalen, ländlichen Raum haben. Dazu ist es notwendig, die Bäuerinnen und Bauern dabei zu unterstützen, ihr eigenes, tragfähiges Geschäftsmodell weiterzuentwickeln. Zudem muss die Digitalisierung in den nächsten Jahren nicht nur die Betriebskosten, sondern auch die Bürozeiten senken. Wenn es um die Zukunft unserer Ernährung geht, muss der Fokus weiter auf natürlichen und nachhaltigen Qualitätslebensmitteln anstelle von künstlichen Produkten aus der Fabrik liegen.“

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