LIFE AMooRe ist ein strategisches Natur-Projekt unter dem EU-Förderprogramm LIFE+, mit dem Ziel, die Umsetzung der Moorstrategie Österreich 2030+ zu unterstützen. Im bislang größten Moorschutzprojekt in Österreich sind alle Bundesländer vertreten und es werden eine Vielzahl von Moorschutzmaßnahmen umgesetzt. Um wissenschaftliche Erkenntnisse über verschiedene Standorte zu gewinnen, werden z.B. bewirtschaftete Niedermoorstandorte im Mittleren Steirischen Ennstal herangezogen. Die HBLFA Raumberg-Gumpenstein beteiligt sich an diesen Umsetzungsmaßnahmen im Rahmen des DaFNE Projektes MoorRenat.
Grundsätzlich sind Moore als Feuchtgebiete besondere Ökosysteme, die wichtige Funktionen erfüllen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Ökosystemen wird das abgestorbene Pflanzenmaterial durch den Wasserüberschuss nicht vollständig abgebaut, sondern zu Torf umgewandelt. Durch Ihr Potential, enorme Mengen Wasser zu speichern, tragen sie zum Hochwasserrückhalt bei und liefern in Trockenzeiten Wasser nach. Zudem spielen Moore durch ihre Kohlenstoffspeicherfähigkeit eine wesentliche Rolle beim Klimaschutz. Obwohl Moore weltweit nur 3% der Landoberfläche einnehmen, speichern sie darin in etwa ein Drittel des gesamten im Boden gelagerten Kohlenstoffs.
Mitte März 2025 starteten die Gasfluss-Messungen auf den Standorten im Irdninger Moos und im Wörschacher Moor. In Kooperation mit der Universität Wien (Institut für Geographie und Regionalforschung) werden bis Dezember 2026 alle 14 Tage an insgesamt fünf Messstellen und 15 Plots die klimarelevanten Gase Kohlendioxid, Methan und Lachgas aus dem System Pflanze-Boden in die Atmosphäre gemessen. Parallel dazu werden auch 24 Stunden Messungen von der Universität Wien durchgeführt und anhand einer errichteten Klimastation an jedem Standort die photosynthetisch aktive Strahlung (PAR), sowie Lufttemperatur, -feuchtigkeit und -druck gemessen.
Im Irdninger Moos erfolgen die Messungen auf einem ehemaligen Niedermoorstandort an zwei Flächen auf Wirtschaftsgrünland, wobei eine Fläche 3x und die andere 4x gemäht wird und auf beiden Flächen Wirtschaftsdünger (Gülle) aufgebracht wird. Die Gülleproben werden auf folgende Parameter hin analysiert: Trockenmasse, Asche, pH-Wert, Stickstoff aus der Frischmasse und die Mineralstoffe Phosphor, Kalzium, Magnesium, Kalium und Ammonium.
Auf den drei Naturschutzflächen im Wörschacher Moor (Pfeifengras-Iriswiese, feuchtes und nasses Niedermoor) gibt es nur einen Pflegeschnitt im Herbst und keine Düngung.
Auf allen Flächen werden Treibhausgas-Emissionsfaktoren bestimmt, um die CO2-, CH4- und N2O -Aufnahme bzw. -Ausgasung und deren Abhängigkeit von wichtigen Umweltparametern zu klären. Im Laufe des Projektes werden in einem 2-wöchigen Abstand diese Gasfluss-Messungen mit Messhauben (siehe Fotos) entnommen, wobei auch der Grundwasserspiegel sowie Bodenfeuchte und -temperatur gemessen werden.
Im DaFNE Projekt MoorRenat – als Teilprojekt von AMooRe – wird von der Abteilung Umweltökologie der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, unter der Leitung von Andreas Bohner, die Artenvielfalt und -zusammensetzung in diesen Moorstandorten erhoben sowie die oberirdische Phytomasse hinsichtlich Nährelementkonzentrationen analysiert (N, P, S, Ca, Mg, K, Na, Fe, Mn, Cu, Zn), um Nährelemententzüge durch Mahd feststellen zu können. Zudem wird der Bodenzustand mittels Bodenansprache Routineuntersuchungsmethoden beurteilt und bewertet.
Die Stabsstelle Akquisition ist Koordinations- und Schnittstelle zwischen den Expert:innen der Universität Wien, der Abteilung Umweltökologie der HBLFA Raumberg-Gumpenstein sowie den Landbewirtschaftern im Irdninger Moos und Wörschacher Moor und unterstützt bei der Erfüllung wichtiger Forschungsaufgaben im Rahmen des AMooRe-Projektes. Dau gehört auch die Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung für den ökologischen Wert von heimischen Moorstandorten.
Projektpartner:
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Weiterführende Infos:
MoorRenat: Beitrag von Mooren zum Klimaschutz und zur Biodiversität - BML DaFNE
Moorstrategie Österreich 2030+
Bilder zum Projekt:
