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    Emissionsminderungsstrategien in der Geflügelhaltung und ihre Auswirkungen auf die Konzentrationen von Ammoniak, Methan, Lachgas und Geruch

    Kropsch Michael, BMA

    BMA Michael Kropsch

    Referatsleiter

    Akronym: AviMin Laufzeit von 02.04.2024 bis 31.03.2027

    Einen wesentlichen Einfluss auf Ammoniak- und Geruchsemissionen aus der Geflügelhaltung hat der Stickstoffanteil der eingesetzten Futtermittel - die daraus resultierenden Immissionen im Bereich der Nachbarschaft führen in der Praxis wiederholt zu Problemen bzw. sind umwelttechnisch relevant, wenn es um die geforderte NH3-Reduktion im Rahmen der EU-NEC-Richtlinie geht. Die Branche sieht sich zudem mit der Forderung konfrontiert, die aus Überseeimporten integrierten Proteinkomponenten in den Futtermitteln (bspw. Soja aus Südamerika), zu reduzieren; bereits in den 1990er Jahren wurden umfangreiche Untersuchungen zu alternativen Eiweißquellen in der Nutztierfütterung durchgeführt. In der Zwischenzeit haben sich jedoch die zur Verfügung stehenden Rohstoffe als auch die Tiere – in erster Linie hinsichtlich ihrer Genetik – grundlegend geändert. Um dem zunehmenden Wunsch nach Austausch des, bis dato großflächig verwendeten, Übersee-Eiweißes nachzukommen, benötigt die Geflügelwirtschaft im Vorfeld gesicherte Erkenntnisse über die Auswirkungen eingesetzter alternativer Proteinquellen bzw. Eiweißersatzkomponenten; auch die Untersuchung von Futtermittelzusätzen zur Emissionsminderung sind weiterhin von größtem Interesse.

    Projektziele

    Das gegenständliche Projekt ist eine Weiterführung der Projektreihe EmiProt I -III (DaFNE Projekt-Nr. 101024, Nr. 101214 und Nr. 101520) und untersucht, mit Fokus auf die Legehennenhaltung, potenzielle Einflüsse von Futtermitteln (stickstoffreduziert, Sojaersatz, mit Futtermittelzusätzen) auf die Freisetzung von Schadgasen (Ammoniak, Methan, Lachgas und Kohlendioxid) sowie auf die Geruchsfreisetzung. Ergänzend finden Analysen der eingesetzten Futtermittel und gezogener Kotproben statt. Keinesfalls ist es Ziel, einen geeigneten „Sojaersatz“, ein Futtermitteladditiv oder eine stickstoffreduzierte Fütterung in der Praxis einzusetzen, der nicht der Verdauungsphysiologie der Tiere entspricht und zu einem Anstieg der Geruchs und/oder Ammoniakemissionen führt.

    Praxisrelevanz

    Die Fütterung der Tiere erfolgt gemäß den Vorgaben der Zuchtfirmen, der Futtermittelhersteller bzw. durch Fachleute für Nutztierfütterung. Für die Eiweißversorgung ist nicht (nur) der Gesamt-Rohproteingehalt (RP), sondern die Versorgung mit essentiellen, verdaulichen Aminosäuren ausschlaggebend. Da diese auch synthetisch hergestellt werden können, lässt sich das Rohprotein bis zu einem gewissen Grad absenken. Neben dem Effekt der Einsparung von wertvollem Futtereiweiß könnten damit auch die Ammoniak- und Geruchsemissionen in der Tierhaltung zu einem bemerkenswerten Anteil reduziert werden; eine zweifach positive (Umwelt)Wirkung wäre die Folge. Einerseits könnten die Überseekomponenten in ihrer Importmenge stark abgesenkt werden - andererseits bliebe bei Verwendung von inländischen oder europäischen Eiweißkomponenten die Wertschöpfung zunehmend im Land bzw. auf dem Kontinent. Um diese Anpassungen in den Rationen, samt ihren Bestandteilen, entsprechend verifizieren zu können, braucht es vor der Freigabe für die Praxis entsprechende Untersuchungen mit abgesicherten Ergebnissen. Der Austausch des „herkömmlich“ in Verwendung stehenden Überseeeiweiß, der Einsatz von Futtermittelzusatzstoffen und eine N reduzierte Fütterung sollen ausgelotet und die Effekte analysiert und publiziert werden.

    Charakterisierung der Neuheit und Leistungsbeschreibung

    Generelles Ziel dieses Projektes ist die Zurverfügungstellung von abgesichertem Datenmaterial, bevor eine Umsetzung in der österreichischen Geflügelwirtschaft erfolgt. Eine Versuchsdurchführung direkt in der Praxis ist mit den zu untersuchenden Fragestellungen nicht möglich – bzw. wäre bei etwaigen negativen Auswirkungen der eingesetzten Futtermittelkomponenten das wirtschaftliche Risiko für landwirtschaftliche Betriebe zu groß. An der HBLFA Raumberg - Gumpenstein werden seit 13 Jahren dem vorliegenden Projektantrag entsprechende Untersuchungen durchgeführt. Im ersten wissenschaftlichen „Geflügelprojekt“ Einflüsse unterschiedlicher Futtermittelrationen auf Emissionen aus der Geflügelhaltung (Projektnummer 100751/1), bzw. im Vorgängerprojekt EmiProt (Projektnummer 101024) wurden z. T. die Rationen in Hinblick auf die Eiweißkomponenten gegenüber der gängigen Praxis abgeändert bzw. das Überseeeiweiß durch „heimischen Ersatz“ in der Mastgeflügelhaltung (ActiProt®, Donau Soja®) ersetzt. Auch Futterzusatzstoffe wurden - im Hinblick auf eine Senkung der Emissionen aus der Geflügelhaltung – untersucht; im Rahmen der Projekte EmiProt II (Projektnummer 101214) und EmiProt III (Projektnummer 101520). Das gegenständlich eingereichte Projekt zielt auf die Weiterführung der genannten Versuche ab – weitere Eiweißersatzkomponenten bzw. Futtermittelzusatzstoffe sollen standardisiert versuchstechnisch unter die Lupe genommen werden. Im Fokus von AviMin soll dabei die Haltung von Legehennen stehen, die bis dato nicht eingehend untersucht worden sind. Die Projekttätigkeiten finden in Austausch mit Experten der Geflügelwirtschaft und dem Fütterungsbereich, sowie den Landwirtschaftskammern statt – so ist garantiert, dass jene Komponenten beforscht werden, die für die Praxis die höchste Relevanz besitzen.

     

    Emissionsminderungsstrategien in der Geflügelhaltung und ihre Auswirkungen auf die Konzentrationen von Ammoniak, Methan, Lachgas und Geruch

    Kropsch Michael (2024 - 2027)
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    Institut 3 - Tier, Technik Umwelt