- Projektleiter-Institut: Institut 4 - Bio
Forschungsprojekt BioOptiFood
Dieses Projekt baut auf den Erkenntnissen des Vorgängerprojekts BioFieldFood auf und zielt darauf ab, praxisgerechte Techniken für den Anbau und die Verarbeitung von Speisekulturen zu entwickeln. Erste Ergebnisse motivierten bereits zahlreiche Landwirt:innen, neue und wiederentdeckte Nutzpflanzen wie Speiseleguminosen und Süßkartoffeln in ihre Fruchtfolge aufzunehmen. Diese gedeihen unter biologischen Bedingungen gut im Alpenvorland und werden besonders in Bio-Qualität stark nachgefragt.
Herausforderungen wie klimabedingte Schwankungen und Anforderungen an die Erntequalität sollen durch gezielte Versuche adressiert werden. Der Fokus liegt auf der Verbesserung von Anbau- und Erntetechniken, um die Qualität des Ernteguts zu sichern. Zusätzlich werden Versuchsfragen zu Trockenreis, Speisekürbissen und Süßkartoffeln und Zuckermelonen untersucht, um die Kultivierung dieser Pflanzen unter biologischen Bedingungen in unseren Breiten weiterzuentwickeln.
Projektziel
Das Projekt zielt darauf ab, den Anbau der genannten Kulturen zu optimieren und weiterzuentwickeln. Durch Anpassungen an die regional herrschenden Klimabedingungen sollen hochwertige Erntequalitäten sichergestellt werden.
Speiseleguminosen:
- Verbesserung der Anbautechniken für bessere Erträge und Qualität.
- Reis:
Entwicklung von Strategien für Trockenreisanbau, mit Fokus auf Aussaat, Unkrautregulierung und Bewässerung. - Speisekürbisse:
Vergleich von Saat- und Pflanzmethoden sowie Reduktion von Unkrautdruck durch schnellere Bodenbedeckung. - Süßkartoffeln:
Optimierung von Anbau- und Erntezeitpunkten zur Förderung marktfähiger Knollen.
Die Versuche finden teils auf zwei unterschiedlichen Standorten statt, um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen. Das Projekt leistet zudem einen Beitrag zur ökologischen Landwirtschaft und unterstützt die wachsende Nachfrage nach gesunden, nachhaltigen Lebensmitteln.
Bereits die ersten ausgewerteten Ergebnisse im begonnenen Versuchszeitraum zeigen vielversprechende Ansätze.
Leistungsbeschreibung
Am Institut für Biologische Landwirtschaft und Biodiversität der HBLFA Raumberg-Gumpenstein in Lambach/Stadl-Paura werden vielfältige Versuche auf Bio-zertifizierten Flächen durchgeführt. Die Standorte mit unterschiedlichen Bodenqualitäten ermöglichen praxisnahe Ergebnisse, ergänzt durch eine Zusammenarbeit mit der LfL in Bayern.
- Speiseleguminosen (Linsen, Trockenbohnen, Kichererbsen, Platterbse): Optimierung der Erntetechnik, Mischkulturen und Unkrautregulierung.
- Reis und Speisekürbis: Vergleich von Dammkultur und herkömmlichem Anbau sowie Pflanzmethoden.
- Süßkartoffel: Untersuchung von Sorten sowie Anbau- und Erntezeitpunkten.
Erhoben werden Ertrag, Korngröße, Nährstoffgehalte und weitere agronomische Parameter. Chemische Analysen liefern umfassende Daten zur Qualität der Ernte. Die Ergebnisse werden statistisch ausgewertet, um aussagekräftige Empfehlungen für die Praxis abzuleiten.
Praxisrelevanz
Trotz ihres hohen Nährwerts bleibt der Verzehr von Hülsenfrüchten gering. Ihre Integration in verarbeitete Produkte wie Backwaren, Snacks oder Hummus bietet jedoch Potenzial, die Nachfrage nach pflanzlichen Proteinquellen zu steigern. Insbesondere Bioprodukte sind gefragt, was hohe Anforderungen an die Qualität und Verarbeitung des Ernteguts stellt – besonders im biologischen Anbau.
Der Anbau von Mischkulturen gewinnt in der Bio-Landwirtschaft zunehmend an Bedeutung. Diese fördern nicht nur die Biodiversität und den Erosionsschutz, sondern können auch den Ertrag und die Rentabilität steigern. Unterstützt durch Förderprogramme werden Mischkulturen zunehmend Monokulturen vorgezogen.
Neue Kulturen wie Süßkartoffel und Kürbis bieten spannende Möglichkeiten, insbesondere für Direktvermarkter. Diese Produkte können als Aushängeschild und Kundenmagnet dienen, wodurch Betriebe neue Zielgruppen erschließen können.