Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten standen Versuche mit standortangepassten Saatgutmischungen, die speziell für intensiv genutzte, trockene und schwer zu bewirtschaftende Flächen entwickelt wurden. Zudem wurden Strategien für Weidesysteme getestet, die unter schwierigen Bedingungen wie Trockenheit, Steilflächen und begrenztem Flächenangebot praktikable Lösungen bieten. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Reduzierung des Parasitendrucks auf Schaf- und Ziegenweiden durch den gezielten Einsatz spezifischer Pflanzenarten. Darüber hinaus wurden Methoden für die Weidehaltung von kälberführenden Milchkühen erprobt, einem System, für das bisher nur wenige Praxisdaten vorlagen.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Projekts war es, das vorhandene Wissen der Biobäuerinnen und Biobauern systematisch zu erfassen, zu dokumentieren und für die Praxis aufzubereiten.
Die enge Zusammenarbeit zwischen Forschung, Praxis und Beratung ermöglichte es, wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen, die den Betrieben helfen sollen, die Weidehaltung an die jeweiligen Standortbedingungen anzupassen und langfristig zu optimieren. Besonderer Dank gilt den Praxisbetrieben, die aktiv an der Umsetzung der Maßnahmen beteiligt waren, sowie den Expert:innen, die ihre Expertise und ihr Wissen zur Verfügung gestellt haben. Das EIP Projekt wurde von Bund, Ländern und Europäischer Union unterstützt!
Beratungsbroschüren zum kostenlosen Download
Die im Rahmen des Projekts erstellten Beratungsbroschüren bieten wertvolle praxisorientierte Informationen zu den folgenden Themen:
- Anlage und Pflege von intensiv betretenen Weideflächen
- Beweidung in trockenen Regionen und auf Ackerflächen
- Beweidung von Hutweiden und Steilflächen
- Weidehaltung von kleinen Wiederkäuern
- Kuhgebundene Kälberaufzucht mit Weidehaltung
Nutzen Sie die Erkenntnisse aus dem Projekt, um Ihre Weideflächen optimal zu bewirtschaften und den Herausforderungen der Weidehaltung erfolgreich zu begegnen.
Broschüren
Anlage und Pflege von intensiv betretenen Weideflächen
Laut den EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau, müssen Bio-Betriebe allen Wiederkäuern und Pferdeartigen am Betrieb einen Zugang zur Weide ermög-
lichen. Das hat auf vielen Betrieben die Konsequenz, dass die hofnah verfügbaren, geeigneten Weideflächen deutlich intensiver bestoßen werden müssen als bisher.
Diese dadurch entstehenden Bewegungsweiden stellen geänderte Anforderungen an die Funktionalität der Grasnarbe. Ertrag und Futterwert treten auf diesen Flächen in den Hintergrund, da die Tiere im Stall gefüttert werden und die Weidezeit pro Tier und Tag reduziert ist. Die Narbenstabilität und -persistenz bzw. gutes Regenerationsvermögen treten in den Vordergrund.
Beweidung in trockenen Regionen und auf Almflächen
Die Verordnung für die Biologische Landwirtschaft sieht vor, dass auch Ackerflächen als Weideflächen für Raufutterverzehrer herangezogen werden. Da Bio-Betriebe
im Rahmen der Fruchtfolge auf Feldfutter bzw. Kleegras angewiesen sind, lässt sich dieses Fruchtfolgeglied auch gut in die Beweidung integrieren. Dass sich Ackerbau
gebiete grundsätzlich in niederschlagsärmeren Regionen befinden, stellt die Weidenutzung auch vor spezielle Herausforderungen. Auf trockenheitsgefährdeten Standorten
braucht es eine spezielle Weideführung. Der Pflanzenbestand darf nicht zu kurz sein und die Pflanzen und Wurzeln brauchen mehr Ruhezeiten.
Beweidung von Hutweiden und Steilflächen
Im EIP-Projekt Weide auf Hutweiden und Steilflächen wurde analysiert, welche Rolle Steilflächen und Hutweiden für die Biolandwirtschaft in Bergregionen spielen – sowohl pflanzenbaulich als auch ökologisch.
Das Projekt hat direkt auf Bauernhöfen („on-farm“) stattgefunden, auf Weideflächen als Praxisbeispiele und Schulungsorte. Es wurden Standorte mit verschiedenen Boden- und Klimabedingungen ausgewählt.
Anhand von fünf Praxisbetrieben aus verschiedenen Regionen zeigen wir die Herausforderungen und Chancen der Beweidung auf Steilflächen. Diese Best-Practice-Beispiele sollen Vorbehalte abbauen und zur Nachahmung anregen.
Weidehaltung von kleinen Wiederkäuern
Die Weidehaltung von Wiederkäuern, insbesondere von Kleinwiederkäuern wie Schafen und Ziegen, hat in Österreich im Zuge der Intensivierung seit Mitte des 20. Jahrhunderts an Bedeutung verloren, gewinnt jedoch durch gesetzliche Vorgaben, Förderungen, Low-Input-Konzepten, gesellschaftlichen Druck und Marktanforderungen wieder an Relevanz.
Das EIP-Projekt „Weide-Innovationen“ verfolgt das Ziel, nachhaltige und innovative Lösungsansätze für die Weidehaltung unter schwierigen Bedingungen zu entwickeln. Die parasitäre Belastung bei kleinen Wiederkäuern stellt eine andauernde Herausforderung für das Haltungsmanagement dar. Auf einem Praxisbetrieb wurden deswegen Pflanzen mit antiparasitärer Wirkung (Kräuter) eingesät. In der folgenden Broschüre sind die gewonnenen Erkenntnisse und praktischen Erfahrungen aus dem Projekt „Weide-Innovationen“ zusammengefasst.
Kuhgebundene Kälberaufzucht mit Weidehaltung
Bei der kuhgebundenen Kälberaufzucht handelt es sich um ein neuartiges Konzept welches auf einzelnen Betrieben bereits umgesetzt wird. Üblicherweise werden die Kälber innerhalb weniger Stunden oder Tage von den Kühen getrennt und anschließend vom Menschen mit Tränkeeimer oder Tränkeautomaten mit Milch versorgt. Bei der kuhgebundenen Kälberaufzucht haben Kälber und Kühe mehrere Wochen bis Monate Kontakt, meist bis zum Absetzen.
Es gibt hier sehr unterschiedliche Systeme, doch alle haben gemeinsam, dass die Kälber am Euter einer Kuh saugen.
Die in der Broschüre vorgestellten Motivationen und Vorteile sind das Ergebnis von 71 Betrieben mit kuhgebundener Kälberaufzucht, die an der Online-Fragebogen-Studie 2022 teilgenommen hatten. Davon waren 37 in Österreich, 27 in Deutschland und sechs in der Schweiz.
Partner
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Hier gehts zur Website des EIP Projekt bei Bio-Austria
Bilder
Team

Priv. Doz. Dr. Andreas Steinwidder
Leitung Forschung & Innovation
Dr. Walter Starz
Bio Grünland und Ackerbau
Dr. Bernhard Krautzer
Institutsleitung Pflanzenbau und Kulturlandschaft
DI Andreas Klingler
Grünlandforschung
DI Edina Scherzer
Wissenschaftliche Projektmitarbeiterin
DI Lukas Gaier
Futterpflanzen, Sorten- und Mischungswesen
Dr. Thomas Guggenberger, MSc
Institutsleitung Nutztierforschung
Manuel Raggl
Milchproduktion und Tierernährung
DIin Stefanie Gappmaier
Schafe und Ziegen