Forschung

    Maul- und Klauenseuche – Infos und Video!

    Seit Beginn des Jahres 2025 rückt die Maul- und Klauenseuche erneut in den Fokus. Am 2. April wurden zwei weitere Fälle in Ungarn bestätigt, zusätzlich zu den bereits bekannten Ausbrüchen: drei im Süden der Slowakei, ein weiterer in Ungarn (Györ-Moson-Sopron) am 7. März sowie ein erster Fall Anfang Januar in Brandenburg, Deutschland. In sämtlichen betroffenen Betrieben sowie den angrenzenden Nachbarbetrieben wurden alle Tiere vorsorglich gekeult, zudem richteten die Behörden Schutz- und Überwachungszonen rund um die Ausbruchsstätten ein. Derzeit (Stand: 7. April 2025) gibt es keine Hinweise auf eine Einschleppung der Seuche nach Österreich. Um das Risiko eines Ausbruchs weiterhin zu minimieren, wird LW-Betrieben dringend geraten, die geltenden Sicherheitsmaßnahmen strikt einzuhalten. Ein ausführliches Webinar zur Maul- und Klauenseuche vom TGÖ (Tiergesundheitsdienst Österreich) ist hier abrufbar:

    Webinar MKS

    Steckbrief: Maul- und Klauenseuche (MKS)

    Die Maul- und Klauenseuche ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die durch das MKS-Virus ausgelöst wird. Das Virus ist nahezu weltweit verbreitet und unterliegt der Meldepflicht.

     

    Betroffene Tiere
    • Alle Paarhufer, darunter Rinder, Büffel, Schweine, Ziegen und Schafe
    • Wildlebende Paarhufer wie Wildschweine, Rehe, Hirsche sowie exotische Arten wie Giraffen, Antilopen und Kamele
    Übertragungswege

    Die Ansteckung erfolgt über:

    • Direkten Kontakt mit infizierten Tieren
    • Produkte infizierter Tiere (Milch, Fleisch, Samen usw.)
    • Ausscheidungen erkrankter Tiere
    • Kontaminierte Gegenstände (z. B. Schuhsohlen)
    • Luftübertragung – das Virus kann bis zu 60 km über Land verbreitet werden!
    Symptome

    Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 14 Tage. Infizierte Tiere zeigen typische Symptome wie:

    • Blasenbildung (Aphten) im Maul, an den Klauen und am Euter
    • Fieber, Apathie und Appetitlosigkeit
    • Lahmheit und verringerte Milchleistung
    • Starke Schmerzen
    • Die gesamte Herde kann betroffen sein; bei Jungtieren kann die Sterblichkeitsrate 20 % oder mehr betragen, während erwachsene Tiere meist überleben.
    Behandung und Vorbeugung

    Eine vorbeugende Impfung ist in der gesamten EU verboten, und es gibt keine spezifische Behandlung für infizierte Tiere. Wird das Virus in einem Betrieb nachgewiesen, müssen alle dort gehaltenen Klauentiere getötet werden.
    Schutz- und Überwachungszonen in Österreich:
    Weitere Informationen zur MKS:

    Ausgewählte Maßnahmen zur Biosicherheit:
    • Hygieneschleuse am Stalleingang mit Handwaschmöglichkeit, Seife und Desinfektionsmittel
    • Regelmäßige Reinigung der Stallstiefel
    • Eingangskontrolle: Betriebsfremde Personen nur mit betriebseigener oder Schutzkleidung (Overall, Stiefel, Haube, Handschuhe) einlassen
    • Werkzeuge und Geräte nicht unkontrolliert zwischen Betrieben nutzen, sondern stets gründlich reinigen und desinfizieren
    • Zukauf von Tieren nur mit strengen Quarantänemaßnahmen (mindestens 4–6 Wochen)
    • Nur Tiere aus Beständen mit gesichertem Gesundheitsstatus erwerben
    • Spermazukauf ausschließlich von zertifizierten Besamungsstationen mit überprüftem Tiergesundheitsstatus

     

     🎧 Jetzt reinhören: Aktuelle Tierseuchensituation in Österreich – Hintergrundinfos - Sonderpodcast

    • Wie groß ist das Risiko für Österreichs Nutztierbestände?
    • Welche Schutzmaßnahmen sollten Landwirtinnen und Landwirte jetzt ergreifen?

    Im Podcast „Risiken, Schutzmaßnahmen und Experteneinschätzungen zur aktuellen Tierseuchensituation in Österreich“ (Stand April 2025) spricht Dir. Dr. Johann Gasteiner mit Dr. Robert Gruber, Amtstierarzt im Bezirk Liezen, über die aktuelle Lage rund um die Maul- und Klauenseuche sowie weitere relevante Tierseuchen wie Blauzungenkrankheit und Tuberkulose.

     

     

    Informationen zur Maul- und Klauenseuche

    Informationen zur Maul- und Klauenseuche

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