Beobachtet wurden dabei die Auswirkungen der simulierten Klimaveränderung auf verschiedene Aspekte des Ökosystems Dauergrünland. Während wissenschaftliche Partner einer Reihe von Universitäten seit 2014 in mehreren Forschungsprojekten verschiedene Aspekte des Ökosystems Grünland untersuchten, war vorrangiges Ziel in ClimGrassEco II, die Effekte der Klimaveränderung in Kombination mit Dürre zu betrachten.
Extremereignisse wie Trockenheit werden zur größten Herausforderung der Landwirtschaft in den nächsten Jahrzehnten. Die Erforschung der Auswirkungen auf Boden, Hydrologie und Pflanzenbestand ist für die Entwicklung von Anpassungsstrategien von großer Bedeutung. Im Projekt ClimGrassEco II wurden sämtliche Behandlungsvarianten, Bewirtschaftungsmaßnahmen und Beobachtungen auf den insgesamt 54 Versuchsparzellen nahtlos an das Vorgängerprojekt ClimGrassEco angeknüpft und auf diese Weise die Infrastruktur eines Langzeitprojektes für verschiedene Forschungsfragen und Kooperationspartner bereitgestellt. Auf diese Weise konnte ein detailliertes Verständnis für komplexe Prozesse und funktionale Zusammenhänge im Grünlandökosystem unter veränderten klimatischen Bedingungen geschaffen werden, welche Grundlage für zielgerichtete Anpassungsmaßnahmen in der Grünlandwirtschaft sind.
Neben der Grundfuttersicherung für die Viehwirtschaft ist damit auch die Erhaltung der vielfältigen Ökosystemleistungen des Grünlands eine wichtige Zielsetzung. Die vielfältigen Aspekte des Ökosystems Grünland erfordern eine interdisziplinäre Auseinandersetzung mit einer Vielzahl von Forschungsfragen. Aus diesem Grund arbeiteten unterschiedliche Forschungsgruppen mit und auf der von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein mit sehr großem Aufwand bereitgestellten Versuchsanlage ClimGrass. Die vielfältigen Ergebnisse spiegeln zum einen die Einzigartigkeit dieses Experimentes wider und andererseits die erfolgreiche Zusammenarbeit mit allen involvierten Partnern aus den verschiedenen Fachbereichen.