Am Samstag den 24. Mai besichtigte der Naturschutzlandesrat Mag. Hannes Amesbauer gemeinsam mit Vertreter:innen des Naturschutzbundes und der HBLFA Raumberg-Gumpenstein die Trautenfelser Iriswiesen und Renaturierungsflächen der HBLFA Raumberg-Gumpenstein am Fuße des Grimmings.
10 Millionen Iris sind aufgeblüht!
Am ersten Standort stellten Priv-Doz. Dr. Andreas Steinwidder und Frau DI Renate Mayer das Renaturierungsprojekt der HBLFA Raumberg-Gumpenstein vor. Auf den Flächen des Bio-Institutes in Trautenfels wurden in den letzten Jahren ca. 4 Hektar verbuschte, artenarme Flächen in ökologisch wertvolle Streuwiesen zurückgeführt. Gemeinsam mit Projektpartner:innen wie dem Naturschutzbund Steiermark und unseren Schüler:innen erfolgten die Biotoppflegemaßnahmen, um die Brachflächen wieder in artenreiche Blühflächen umzuwandeln. Gleichzeitig sind diese Flächen natürliche Retentionsräume für den Hochwasserschutz zwischen Ennstalbahn und B320 Bundesstraße.
Die Partnerschaft vom Bio-Institut der HBLFA Raumberg-Gumpenstein mit dem Naturschutzbund ermöglicht eine koordinierte Bewirtschaftung dieser Streuwiesen in den Schutzgebieten am Fuße des Grimmings. Das Erntegut wird am Bio-Institut als Einstreu genutzt. Diese Flächen mit ihren vielfältigen Lebensräumen und Arten sind auch für die Forschung und Lehre als Freiluftklassenzimmer sowie die Naherholung bedeutend und mit entsprechenden Einrichtungen zur Wissensvermittlung ausgestattet. Die Raumberger Schüler:innen beteiligten sich an der Errichtung von Wasserstellen für Amphibien, Nistkästen, Informationstafeln und Kleistbiotopen und helfen bei der Bekämpfung von Invasiven Neophyten.
Der Präsident des Naturschutzbundes Steiermark Prof. Univ.-Doz. Dr. Johannes Gepp führte den Landesrat abschließend zu den blühenden Iriswiesen im Natura 2000 Gebiet und die Delegation konnte das blaue Blütenmeer am Fuße des Grimmings bestaunen. Im Rahmen der Besichtigung wurden Ideen für weitere Kooperationen und Biodiversitätsprojekte angesprochen. Ziel ist es, die Synergien von Naturschutz und Landwirtschaft zu nutzen und die Artenvielfalt insbesondere in den landwirtschaftlich genutzten Schutzgebieten zu fördern. Dazu besteht die Möglichkeit, Saatgut aus den Ernterückständen zu gewinnen und neue Blühflächen zu begründen. So können auch unwirtschaftliche Randstreifen oder stark vernässte, schwer bewirtschaftbare Flächen in den Verbund integriert werden, als grüne Korridore und Trittsteinbiotope. Die Entwicklung neuer Biodiversitätsflächen bietet Voraussetzungen für die Forschung durch ein Langzeitmonitoring zu Artenvielfalt, Boden- und Wasserhaushalt sowie Klimaveränderung und die Auswirkung auf Landnutzungsformen.
Der Mehrwert von artenreichen Blühwiesen kann an diesen Standorten in Trautenfels besonders bewusst gemacht werden.
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