Das Projekt EmiMod untersucht Emissionen aus frei belüfteten Stallungen für Rinder und Schweine – im Fokus stehen klimawirksame Gase, Geruch und Bioaerosole. Ziel ist es, die z. T. äußerst umfangreichen Erfassungs‐ und Bewertungsmethoden für Emissionen und Immissionen zu vereinfachen, zur kosteneffizienteren Ergebnisableitung ohne Einbußen hinsichtlich Genauigkeit und Präzision. EmiMod kombiniert Standardmessverfahren mit neuen, kostengünstigen Sensorlösungen und verwendet Modellierungen sowie KI‐Methoden zur Emissions- und Immissionsprognose.
Im Rahmen des diesjährigen Treffens fand die Besichtigung der Versuchsstation für Schweinehaltung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Wehnen statt. Dort erfolgen am Offen-Front-Stall für Mastschweine zahlreiche Messungen zu EmiMod; beteiligt daran sind das Thünen-Institut, die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, die Universitäten Bonn, Hohenheim und Kiel, die LUFA-Nordwest, das LFL Bayern und das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie. Im Fokus der Untersuchungen stehen Erhebungen zu Temperatur, Luftfeuchte, Windrichtung und Feinstaub mittels neuer Sensortechnologien, die Sammlung von Luftproben für Bioaerosolanalysen, die Anwendungen neuer Technologien zur Ermittlung von Geruchsimmissionen (Sensoren und Ionen-Mobilitätsspektrometrie), Emissionsuntersuchungen auf Basis einer vereinfachten Tracergasmessung und das Training einer KI zur automatisierten Tierbeobachtung an Hand von RGB- und Infrarot-Videoaufnahmen.
Die Laufzeit von EmiMod ist projektiert bis 2028. Im Jahr 2026 soll das physische Treffen an der Universität Bonn und ein Besuch des 2024 eröffneten TUI-Milchviehstalls auf Haus Riswick, in dem ebenfalls Untersuchungen zu EmiMod erfolgen werden, stattfinden.