Cover des 2. Österr. Sachstandsberichtes zum Klimawandel (AAR2)
    2. Österreichischer Sachstandsbericht zum Klimawandel (AAR2)

    Ein umfassendes Bild des Klimawandels in Österreich

    2. Österreichischer Sachstandsbericht zum Klimawandel (AAR2)

    Ein umfassendes Bild des Klimawandels in Österreich

    Wir freuen uns, die Veröffentlichung des Zweiten Sachstandsberichts zum Klimawandel in Österreich bekannt zu geben!

    Als größte Dienststelle des zuständigen BMLUK waren auch Forschende der HBLFA Raumberg-Gumpenstein an dessen Erstellung beteiligt.

    https://aar2.ccca.ac.at/bericht

    Der Bericht ist das derzeit umfassendste wissenschaftliche Werk zum Klimawandel in Österreich. Rund 200 Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Disziplinen haben ihn erarbeitet, interdisziplinär abgestimmt und nach höchsten wissenschaftlichen Standards begutachtet – ganz nach dem Vorbild und den Standards der Berichte des Weltklimarates IPCC.

    Österreich: Hotspot der Erwärmung und Handlungsmöglichkeiten

    Der Bericht zeigt deutlich: Österreich ist von der Klimakrise besonders stark betroffen. Mit einer Erwärmung von 3,1 Grad Celsius hat sich unser Land fast doppelt so stark erwärmt wie der globale Durchschnitt. Die Folgen sind bereits spürbar und werden intensiver: Extremwetterereignisse wie Dürren, Hitzewellen und Überschwemmungen nehmen zu, der Grundwasserspiegel sinkt und Schutzbauten erreichen ihre Grenzen.

    Dennoch gibt der Bericht auch Grund zur Hoffnung: Die nationalen und internationalen Klimaziele sind unter bestimmten Bedingungen noch erreichbar. Vorsorgender Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen sind auf lange Sicht deutlich kostengünstiger als die Bewältigung der Schäden, die durch die Auswirkungen des Klimawandels verursacht werden. Dies erfordert jedoch entschlossenes und koordiniertes Handeln in Verwaltung, Politik, Wirtschaft und in der Gesellschaft insgesamt.

    Blick auf die Landwirtschaft

    Auch die Landwirtschaft wird im Bericht beleuchtet. Die Emissionen aus diesem Sektor zeigen erfreulicherweise einen leicht rückläufigen Trend von 8,0 Mio. Tonnen CO₂-Äquivalenten pro Jahr im Jahr 2000 auf 7,6 Mio. Tonnen im Jahr 2023.

    Neben den produktionstechnischen Entwicklungen in der Landwirtschaft sind zukünftig auch eine gesunde Ernährungsweise und eine verringerte Lebensmittelverschwendung vielversprechende Wege für Wirtschaft und Gesellschaft.

    Ein wichtiger Punkt des Berichts sind die konsumbasierten Treibhausgasemissionen Österreichs. Das sind jene Emissionen, die durch die heimische Nachfrage entlang der gesamten Wertschöpfungskette entstehen. Sie liegen etwa 40 % über den in Österreich direkt entstehenden Emissionen.

    Das ist entscheidend, denn ein Fokus allein auf produktionsbasierte Emissionen könnte zu einer Verlagerung emissionsintensiver Produktion ins Ausland führen, ohne den globalen CO₂-Fußabdruck zu reduzieren. Der Bericht zeigt auf, dass politische Instrumente wie das Europäische CO₂-Grenzausgleichssystem solche negativen Effekte vermeiden können.

    Der Weg zur Klimaneutralität

    Der Bericht zeigt: Klimaneutralität in Österreich ist erreichbar und vorteilhaft. Dazu benötigen wir einen Plan zur Dekarbonisierung mit sofortigen und umfassenden Maßnahmen in allen Sektoren.

    Gerade in der Landwirtschaft erfordert der Übergang zu einer CO₂-neutralen und klimaresilienten Gesellschaft eine Kombination aus Schutz- und Anpassungsmaßnahmen, inklusive einer schnellen Dekarbonisierung im Energiebereich. Um negative Auswirkungen auf die betroffenen Gruppen zu vermeiden, ist ein fairer struktureller Rahmen entscheidend, der wirtschaftliche, soziale und ökologische Prioritäten abstimmt und gezielte Förderungen bietet.

     

    34 2025 aar2 auftakt

    Auftakt in Innsbruck: rund 80 Forscher:innen aus ganz Österreich trafen sich am 6. und 7. Juli 2022 zu einem ersten großen Arbeitstreffen rund um die Erstellung des 2. Sachstandsberichts zum Klimawandel in Österreich.