Die wirtschaftliche Situation „zwingt“ jedoch zu einem effizienten Betriebsmitteleinsatz und zu einer Kostenreduktion. Um die Kosten zu senken, muss das Betriebsmanagement an die betriebsspezifischen Rahmenbedingungen und die jeweilige Futtergrundlage so angepasst werden, dass auch ohne Kraftfutter gute Mast- und Schlachtleistungen erzielt werden. Weidefutter ist das günstigste Grundfuttermittel, weshalb die Weide in der Mutterkuhhaltung eine zentrale Rolle spielen muss. Diese Form der Fleischproduktion – ohne nennenswerten Kraftfuttereinsatz (= „Fleisch aus Gras“) – punktet mit hoher Produktqualität und zudem gibt es keine Nahrungskonkurrenz zum Menschen.
In den bisherigen Mutterkuhversuchen an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein konnten viele wertvolle Daten über Milch- und Futteraufnahmen, Mast- und Schlachtleistungen sowie zur Tiergesundheit und Fruchtbarkeit von Mutterkühen und Jungrindern erhoben und ausgewertet werden. Für die exakte Erhebung dieser Daten war eine Haltung im Stall und damit eine Verabreichung des Grundfutters in konservierter Form (Grassilage und Heu) erforderlich. Da aber, wie oben angeführt, Mutterkühe auf die Weide gehören, soll im vorliegenden Versuch das Potential der Weide durchleuchtet werden. Dazu werden über einen Zeitraum von 4 Abkalbeperioden 2 Gruppen von je 6 Fleckvieh-Mutterkühen, die gemeinsam mit ihren Jungrindern abwechselnd im Stall bzw. auf der Weide gehalten werden, verglichen. Alle Mutterkühe werden mit einem Limousin-Stier belegt und die Jungrinder in einem Alter von unter einem Jahr geschlachtet.
Projektskizze: